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Schlaganfall

Der Schlaganfall (auch: Apoplexia cerebri, ischämischer Insult, engl.: stroke) stellt in Deutschland die dritthäufigste Todesursache dar und die Anzahl der Neuerkrankungen beläuft sich auf 150-200 Fälle pro 100.000 Einwohner und Jahr. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, wobei sich der Geschlechtsunterschied mit steigendem Alter wieder verringert. Der Altersgipfel der Hirninfarkte liegt in der achten Lebensdekade.
Die Tatsache, dass der Schlaganfall Hauptursache für das Auftreten dauerhafter Behinderungen ist unterstreicht den hohen Stellenwert dieser Erkrankung.


Ursachen und Entstehung des Schlaganfalls

Die Ursache eines Schlaganfalls obliegt grundsätzlich einer Sauerstoffminderversorgung (Ischämie) von Gehirnarealen, wobei diese entweder durch Gefäßverschlüsse aber auch durch Blutungen ausgelöst werden kann.
Einen Hauptrisikofaktor stellt die arterielle Hypertonie (Bluthochdruck) dar, die sowohl Gefäßerkrankungen wie die Atherosklerose begünstigen, als auch bei akuten Entgleisungen zu Blutungen führen kann. Bei einer guten Blutdruckeinstellung sinkt das Schlaganfall-Risiko demnach deutlich ab, so dass der Therapie der arteriellen Hypertonie zur Primärprävention ein hoher Stellenwert eingeräumt werden muss.
Ein weiterer Risikofaktor ist neben dem Lebensalter der Diabetes mellitus, der im Krankheitsverlauf ebenfalls zu Gefäßveränderungen bzw. Schäden führt und vor allem für eine Minderdurchblutung mitverantwortlich gemacht werden kann.

Auch Herzerkrankungen, v.a. bestimmte Herzrhythmusstörungen wie das Vorhofflimmern können zu plötzlichen Hirninfarkten führen, wenn thrombotisches Material (ein "Blutgerinnsel"), das sich im Rahmen der Rhythmusstörung im Herzen formiert, in das arterielle Gefäßsystem und dabei durch die Carotis (Halsschlagader) in die Hirnarterien gelangt. Dies geschieht vor allem, wenn der Herzrhythmus sich plötzlich wieder normalisiert, was spontan, aber auch durch ärztliche Intervention geschehen kann. Daher ist vor einer Wiederherstellung des "normalen" Herzrhythmus durch den Arzt unbedingt auszuschließen, dass sich Gerinnsel im Herzen gebildet haben, was durch eine Herzultraschall Untersuchung problemlos möglich ist.
Nicht zuletzt sollte berücksichtigt werden, dass Raucher ein dreifach erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall haben, da Tabakkonsum ebenfalls für Gefäßerkrankungen wie die Atherosklerose und erhöhten Blutdruck mitverantwortlich ist.

Am häufigsten entstehen Schlaganfälle auf dem Boden einer akuten Minderdurchblutung bestimmter Gehirnareale. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten primär ischämischen Hirninfarkt, der ursächlich durch Erkrankungen der großen und kleinen Arterien (Makro- bzw. Mikroangiopathie) bedingt ist, die in ihrem Verlauf zu thromboembolischen Ereignissen (z.B. Ablösung arteriosklerotischer Plaques aus der herznahen Hauptschlagader), oder direkten Verschlüssen führen können. Die Symptomatik ist vom Ausmaß und der Lokalisation des betroffenen Gebietes abhängig und kann sehr vielfältig sein. Vor diesem Hintergrund können hier nur die häufigsten und auffälligsten Symptome besprochen werden.
Bei einem Großhirninfarkt kann es zu Schwächen (Paresen) kommen, die meist eine gesamte Körperhälfte betreffen und von einem schlaffen in spastisches Stadium mit erhöhter Eigenspannung der Muskulatur übergehen können. Häufig kommen Sprachstörungen vor, die sowohl den Vorgang des Sprechens an sich, als auch das Sprachverständnis betreffen können. Ebenso sind Sehstörungen (Gesichtsfeldausfälle=Hemianopsie) möglich. Für die Versorgung des Großhirns ist überwiegend das sogenannte Vorderstromgebiet verantwortlich.
Ist der Hirnstamm betroffen kann ebenso eine Halbseitensymptomatik (Hemiparese), bis hin zur Tetraparese (Schwäche aller Extremitäten) vorliegen. Darüber hinaus sind Sehstörungen, Schwindel, Schluckstörungen, Bewusstseinsstörungen bis hin zu schwersten neurologischen Ausfällen möglich.

Kleinhirninfarkte führen unter anderem häufig zu Koordinationsstörungen, Zittern der Hände bei gerichteten Bewegungen (Intentionstremor) sowie zu Sprech- und Stimmstörungen. Auffällig kann ebenfalls eine Muskelhypotonie (verminderte Muskeleigenspannung) sein.
Hirnstamm und Kleinhirninfarkte treten häufig in Kombination auf, da die Versorgung gleichermaßen über das sogenannte Hinterstromgebiet erfolgt.
Bei Ischämien durch Hirnblutungen (sog. Hämorrhagische Infarzierung) kommt es durch raumfordernde Prozesse oder durch das Fehlen von Blut in nachgeschalteten Regionen ebenfalls zum Sauerstoffmangel mit ähnlichen Symptomen, je nach Lokalisation des Ereignisses.

Da das Zeitfenster einer eventuellen Behandlung sehr begrenzt ist, kommt der schnellen Erkennung des Schlaganfalls eine besondere Bedeutung zu. Mit einfachen Tests kann bereits der Laie den Verdacht auf einen Schlaganfall erhärten und die schnelle medizinische Versorgung durch den Notruf herbeiführen.

Die so genannte Cincinnati Prehospital Stroke Scale (CPSS) bezieht sich dabei auf folgende einfach zu testende Punkte:

  • Kann die betroffene Person lächeln? (Bei Lähmungen wird das Gesicht einseitig verzogen!)
  • Kann die Person beide Arme anheben? (Auch das ist bei Lähmungen nicht oder nur abgeschwächt möglich> Seitenvergleich!)
  • Kann die Person einen vorgegebenen Satz wiederholen (Bei Sprachstörungen fällt eine verwaschene Sprache auf, oder der Satz kann nicht wiederholt werden bzw. wird gar nicht erst korrekt verstanden.)

Natürlich sind dies nur Anhaltspunkte und ersetzen keine eingehende Diagnostik. Ein Notarzt sollte daher grundsätzlich bei Auffälligkeiten jeglicher Art hinzugezogen werden.


Therapie des Schlaganfalls

In der Klinik wird neben der körperlichen Untersuchung, Blutuntersuchung und der Überwachung des Kreislaufs (Blutdruck) die Diagnose mittels Bildgebung (Computertomographie) und eventuellen weiteren apparativen Untersuchungen gesichert. Wichtig ist hierbei unterscheiden zu können, ob es sich um eine Blutung oder eine durch Minderdurchblutung verursachte Ischämie handelt, da dies die Therapie maßgeblich beeinflusst.
Handelt es sich um eine durch Gefäßverschlüsse verursachte Problematik, kann in einem Zeitfenster von 3-4 Stunden eine Auflösung des Blutgerinnsels mittels einer sogenannten Thrombolyse durch Medikamente angestrebt werden. In einem Zeitfenster von 6 Stunden kann eventuell eine lokale Thrombolyse erfolgen, bei der das Medikament direkt an den Ort des Geschehens injiziert wird, was technisch allerdings auch von der Lokalisation des Infarktes begrenzt ist. Wenn der Ursprung des thrombotischen Materials in der Halsschlagader ausgemacht werden kann (z.B. bei sog. Carotisdissektionen) kann diese Problematik zusätzlich operativ versorgt werden.

Handelt es sich um eine Blutung, die im CT (Computertomograph) recht schnell erkennbar ist, würde diese Therapieform den Betroffenen schwer schädigen und im schlimmsten Fall sogar umbringen, da sie die Blutung extrem verstärken würde. Also ist absolute Sicherheit über die Herkunft der Ischämie oberstes Gebot. Im Falle einer Blutung setzt die Therapie hauptsächlich auf die Druckentlastung des Hirngewebes, wobei hier die Intervention bis hin zu Teil-Trepanation (Eröffnung des Schädels) oder bis zur Drainage von Hirnwasser erfolgen kann.
Am sinnvollsten ist es, die Behandlung eines Schlaganfalls in einer sog. "Stroke Unit" durchzuführen. Dies sind spezielle Abteilungen, die sich vorwiegend mit dieser Erkrankung beschäftigen und daher große Erfahrung aufweisen.
Der Verlauf der Erkrankung ist individuell und richtet sich hauptsächlich nach den verbleibenden Folgen des Schlaganfalls. Eine Frührehabilitation auf der Stroke Unit ist ein sehr wichtiger Faktor. Hier werden die Betroffenen von speziell geschultem Personal und von verschiedenen Fachdisziplinen umfassend betreut. Die Physiotherapie wirkt sich günstig auf die Wahrnehmung des eigenen Körpers und die Lähmungserscheinungen aus und beginnt bereits mit pflegerischen Maßnahmen wie z.B. im Rahmen spezieller Lagerungstechniken. Die Logopädie kümmert sich um die sprachlichen Fähigkeiten, sowie um die Behandlung vorliegender Schluckstörungen durch gezieltes Training. Nicht zuletzt verhilft die Ergotherapie dem Betroffenen sich besser in seiner Situation zurechtzufinden. Hier ist "Selbsthilfetraining" ein tragender Aspekt. Hier wird unter Anderem der Umgang mit speziellen Hilfsmitteln vermittelt.


Prognose bei der Diagnose Schlaganfall

Zum Verlauf und der Prognose ist zu sagen, dass diese maßgeblich von Komplikationen in der Akutphase und der Reduzierung kardiovaskulärer Risikofaktoren abhängt. Gerade im Akutstadium ist die Komplikation einer Lungenentzündung oder Lungenembolie prognostisch sehr ungünstig. Etwa 50% aller Todesfälle durch einen Schlaganfall sind auf diese Folgeerkrankungen zurückzuführen. Somit kann der Frührehabilitation und Frühmobilisation eine entscheidende Rolle zugesprochen werden, da diese, neben der medikamentösen Prophylaxe beispielsweise durch Heparin, bzw. Phenprocoumon ("Marcumar") als Langzeittherapeutikum das Risiko solch schwerwiegender Komplikationen minimieren kann.
Das Risiko eines erneuten Schlaganfalls kann nur durch die Behandlung der auslösenden Faktoren gesenkt werden. Ein Bluthochdruck ist möglichst optimal einzustellen, sowohl durch medikamentöse Therapie, als auch durch konservative Maßnahmen wie eine Gewichtsreduktion. Der Blutzucker sollte ebenfalls möglichst keine extremen Entgleisungen aufweisen, um ein Fortschreiten der Gefäßerkrankungen zu verhindern. Rauchen sollte darüber hinaus nach einem Schlaganfall, oder auch nach einem Herzinfarkt kein Thema mehr sein. Grundsätzlich ist der Patient so in der Lage, seine Ausgangssituation nach einem Schlaganfall -je nach Ausprägung der Folgen- durch eine gesunde Lebensführung selbst zu verbessern. Ein Schlaganfall ohne größere Restsymptome nach der Therapie kann also als Warnung angesehen werden und sollte dazu anregen seinen risikohaften Lebensstil - falls vorhanden - zu überdenken, wobei ein Schlaganfall auch völlig gesunde Menschen "aus heiterem Himmel" treffen kann.

Verfasst von cand. med. Daniel Adiek (Bochum)


Diese Informationen stelle keine ärztliche Beratung dar und dürfen auf keinen Fall als Ersatz für eine ärztliche Beratung angesehen werden. Aufgrund der oben angegebenen Informationen dürfen auf keinen Fall eigenständig Diagnosen erstellt werden.

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