Was bewirkt eine Schrothkur?

Die Schrothkur gehört zu den naturheilkundlichen Heilverfahren. Durch die Kur soll der Stoffwechsel angekurbelt, der Organismus entsäuert und die Abwehrkräfte gestärkt werden. Viele Patienten erfahren durch die Kuranwendungen Schmerzlinderung und einen Besserung ihrer chronischen Erkrankungen. Der Naturheiler Johann Schroth hat die nach ihm benannte Therapie entwickelt. Schroth wurde damals scherzhaft "Semmeldoktor" genannt, weil während der Kur trockene Semmeln langsam und gründlich gekaut werden sollen.

Die vier Säulen der Schrothkur

Die Schrothkur will natürliche Reize setzen, um die Selbstheilungskräfte und die Entgiftung des Körpers anzuregen. Während der Schrothkur spielen vier Kuranwendungen bei der Behandlung des Gastes eine große Rolle. Die erste Säule der Kuranwendungen ist die Diätvorschrift von Johannes Schroth. Sie ist eine Form des seit Jahrtausenden bewährten Heilfastens. Die Kost, die während eines Gesundheitsurlaubs mit Schrothkur gegessen werden kann, muss absolut reizarm sein. Es wird weitgehend auf Salz, tierische Eiweiße und Fett verzichtet. Die Speisen werden mit Kräutern gewürzt. Obst und Gemüse werden leicht gedünstet. Dem Gast werden Grieß, Reis, Graupen, Trockenobst wie Pflaumen und Aprikosen und trockene Semmeln oder sogenanntes Kurgebäck serviert. Der gesamte Verdauungsprozess soll durch leichte Kost entlastet werden. Die Kur wird nicht in erster Linie angewendet, um das Körpergewicht zu reduzieren. Für viele Kurgäste ist das Abnehmen durch die besondere Kost jedoch ein angenehmer Nebeneffekt.
Zu den Kuranweisungen für die Anregung der Entgiftung und Entschlackung gehören als zweite Säule die Schroth'schen Packungen. Der Kurgast wird morgens gegen 4.00 Uhr geweckt und bekommt eine Tasse heißen Kräutertee zu trinken. Danach wird er mit dem ganzen Körper in ein feuchtkaltes Tuch fest eingewickelt, in warme und trockene Decken eingepackt und mit Wärmflaschen zusätzlich erwärmt. Ein weiterer Bestandteil der Kur ist die Einhaltung der Trinkverordnung. Während des Kurverlaufes sind abwechselnd Trink- und Trockentage einzuhalten. Nach den Anweisungen von Johann Schroth wechseln sich bei seiner klassischen Kur drei Trockentage mit zwei kleinen und zwei großen Trinktagen ab. An den Trockentagen soll nicht mehr als ein halber Liter über den Tag verteilt getrunken werden. Früher bekam der Kurgast außerdem Weißwein als Kurgetränk. Insbesondere in der Trinkverordnung liegen die häufigsten Kritikpunkte an der Schrothkur. Daher wird sie heute häufig in einer modifizierten Form durchgeführt, bei der ein Kurarzt individuell für jeden Kurgast einen Trinkplan festlegt. Die vierte Säule der Schrothkur besteht aus dem beständigen Wechsel von Ruhephasen und körperlicher Bewegung. Auch dadurch sollen die Abwehrkräfte des Körpers mobilisiert und Schlacken ausgeschieden werden.

Maßnahmen zur Entgiftung und Entsäuerung

Alle vier Säulen der Kurbehandlung sorgen für eine starke Entsäuerung und Entschlackung des Körpers. Auf manche Maßnahmen muss der Kurgast sich erst einstellen und sich daran gewöhnen. Doch er bemerkt schon bald, wie sich im Kurverlauf ein zunehmendes Gefühl des Wohlbefindens entwickelt. Gerade bei der doch ungewohnten Packung nach Johann Schroth wird die Entgiftung fühlbar und als äußerst angenehm empfunden.