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Metabolisches Syndrom bei Kindern und die Folgen *

Der Anteil der Menschen mit Übergewicht hat in den westlichen Industrienationen in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen. Einen besonders deutlichen Ausdruck erfährt diese Entwicklung in der Verbreitung von starkem Übergewicht, weshalb die Weltgesundheitsorganisation bereits seit längerem vor einer drohenden Epidemie im 21. Jahrhundert warnt. Für Deutschland lässt sich zeigen, dass der Anteil adipöser Männer und Frauen im Alter von 25 bis 69 Jahren im Zeitraum von 1985 bis 2002 von 16,2 auf 22,5 Prozent beziehungsweise von 16,2 auf 23,3 Prozent angestiegen ist.

Gesundheitliche Folgeerkrankungen, die Fettleibigkeit nach sich zieht, sind zum Beispiel ein erhöhter Blutdruck sowie erhöhte Blutzucker- und Cholesterinspiegel. Insbesondere fällt bei der Betrachtung körperlicher Beeinträchtigungen mit direkter Assoziation zu Übergewicht auf, dass viele Krankheiten, die früher erst bei Erwachsenen auftraten, heute bereits bei Kindern festzustellen sind. An dieser Stelle sind Typ 2 Diabetes, Fettleber, Gelenkschäden, Bluthochdruck, Atmungsstörungen während des Schlafens und Gefäßverkalkungen zu nennen. Das Ausmaß solcher massiver Einschränkungen in die körperliche Gesundheit zeigt sich oftmals erst in wahrer Ausprägung, wenn es langfristig zu teilweise lebensbedrohlichen Komplikationen im Herz-Kreislauf-System, zu Schlaganfällen und muskuloskeletalen Erkrankungen (Gelenkverschleiß) kommt. Gewissermaßen ergibt sich die unter Umständen gravierende Einschränkung der Lebenserwartung aus dem Versäumnis der Gewichtsoptimierung gerade im Kindesalter.

In besonderer Weise spielt das so genannte Metabolische Syndrom eine Rolle in der physischen Beeinträchtigung übergewichtiger Kinder. Zur Definition des Metabolischen Syndrom bei Kindern verwendet man in der Medizin die Cook-Kriterien aus dem Jahre 2003. Diese beinhalten 5 Aspekte großer Relevanz: Bauchumfang, Triglyzeride, HDL-Cholesterin, Nüchternblutzucker und Blutdruck. Liegen mindestens 3 der 5 Kriterien oberhalb der definierten Normwerte, spricht dies für die diagnostische Feststellung eines Metabolischen Syndroms. Bei der Behandlung von Kindern, denen man eine ungünstige Konstellation kardiovaskulärer Risikofaktoren nachgewiesen hat, sollte man frühzeitig mit Maßnahmen zur Normalisierung des Körpergewichtes beginnen. Dabei spielt eine medikamentöse Therapie oder strikte Diät, wie sie in der Medizin für Erwachsene regelmäßig Anwendung findet eine sekundäre Rolle. Kinder sind für diese Art der Intervention weit weniger geeignet, stattdessen spielen beeinflussbare Modifikationen des Lebensstils die weitaus größere Rolle.

Bei Getränken, die ein Kind mit Metabolischem Syndrom zu sich nimmt, sollte man eine Beschränkung auf maximal einen kleinen Softdrink pro Tag oder ein Glas Saft anstreben. Schorlen und Mineralwasser sollten an dieser Stelle genannt werden, ebenso wie Tees stellen sie eine gesündere Variante dar. Bei der Nahrungsaufnahme sollte sich die Größe der Portion an einer üblichen Kinderportionsgröße orientieren und nicht Ausmaße einer vollen Erwachsenenmahlzeit annehmen. Wichtig ist vielmehr das regelmäßige und auch gemeinsame Essen mit Kindern. In zahlreichen Studien ist der günstige Effekt gemeinsamer Mahlzeit auf das Wohlergehen von Kindern nachgewiesen. Neben sozioökonomischen Kompetenzen entwickeln Kinder dadurch eine viel bewusstere Einstellung zu Nahrungsmitteln und zudem wird das familiäre Leben gefördert.

Eltern kommt natürlich eine gewichtige Rolle in der Anerziehung von Ernährungskompetenzen zu. So sollte man bereits beim Einkaufen darauf achten seinen eigenen Kindern ein Gefühl dafür zu vermitteln, dass Lebensmittel möglichst wenig Fett und wenig Zucker enthalten sollten. Der tägliche Verzehr von Gemüse und Obst sollte zu einer Selbstverständlichkeit für das Kind werden, trotzdem sollte es auch "Belohnungen" mit Süßigkeiten und Snacks geben. In der Literatur findet sich die Empfehlung den Verzehr von einer Handvoll Süßigkeiten pro Tag zu erlauben.
Körperliche Bewegung und sportliche Aktivitäten bieten ein großes und zum Teil unterschätztes Potential in der Gewichtsoptimierung krankhaft adipöser Kinder. 60 bis 90 Minuten Sport pro Tag werden von Fachgesellschaften empfohlen, um das Risiko für das Auftreten von Herz-Kreislauf assoziierten Erkrankungen zu minimieren. Erst wenn diese weitreichenden konservativen Maßnahmen keinen durchschlagenden Erfolg bringen sollte man zur medikamentösen Behandlung des Metabolischen Syndroms übergehen, wobei dies von Ärzten mit Erfahrungen im Bereich der Therapie übergewichtiger Kinder erfolgen sollte. Es gelten in der Auswahl der Medikamente unter Umständen gravierende Unterschiede zur Therapie von Erwachsenen, daher empfiehlt sich die Vorstellung in einem fachspezifischem Zentrum bzw. einer Spezialambulanz.

Im Rahmen des vom Robert Koch Instituts durchgeführten Kinder- und Jugendsurveys (KiGGS) aus dem Jahres 2008 ergab sich in der Untersuchung, dass übergewichtige Jugendliche ohne Problembewusstsein bei guter Lebensqualität kaum empfänglich für Behandlungskonzepte waren. Dies betont die Wichtigkeit, Eltern und das Umfeld der erkrankten Kinder darauf abzustimmen, ein Bewusstsein für krankhafte Veränderungen zu schaffen. Gewissermaßen unterstreicht dies in besonderer Weise die Vorbildfunktion, welche auch zur Prophylaxe von Übergewicht entscheidend beitragen kann. Unter Übergewicht leiden Kinder, dies zeigen neuere Untersuchungen, im Übrigen ähnlich wie Erwachsene, denn Einschränkungen im Alltag führen zum Absinken der Lebensqualität. Dies kann sich auch bei Kindern in psychischen Störungen, wie depressiven Verstimmungen bemerkbar machen.

Autor: Sascha Grzella



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* Für Informationen auf dieser Seite wird keine Gewähr übernommen. Ebenso stellen sie keine medizinische Beratung dar und ersätzen nicht den Gang zu einem Arzt.

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