Schon die alten Griechen linderten Schmerzen mit Wein und tranken ihn gern auch zur Stärkung. Römische Legionäre desinfizierten ihre Wunden mit ihm, und Hildegard von Bingen empfahl ihn gar als Mittel gegen Reizbarkeit. Zu allen Zeiten nutze der Mensch die Heilkraft des gegorenen Rebensaftes - mit Erfolg. Und wie die heutige Wissenschaft belegt, auch mit Recht.
Polyphenole, auch als sekundäre Pflanzenstoffe
bekannt, befinden sich in allen Obst- und Gemüsearten, wo sie
hauptsächlich in den Schalen, Kernen und Stielen vorkommen.
Mittlerweile sind rund 4.000 verschiedene Polyphenole nachgewiesen.
Viele von ihnen sind hochwirksame Antioxidantien, die die freien
Radikale im Körper fangen und so auf natürliche Weise
das Krebsrisiko minimieren.
Zu den ernährungsphysiologisch am besten erforschten Polyphenolen
gehören Catechin, Epicatechin, Quercetin und Resveratrol. Zu
finden sind diese Pflanzenstoffe besonders reichlich in den schmackhaften
weißen und blauen Trauben, und somit auch in ihrem veredelten
Endprodukt, dem Wein.
Doch Wein ist nicht gleich Wein. Vor allem der
rote Rebensaft hat es "in sich". Sein hoher Quercetin-Gehalt
wirkt gefäßerweiternd und verhindert die Verklumpung
der menschlichen Blutplättchen. In seiner Wirkung beugt Rotwein
somit der gefährlichen Arterienverkalkung vor, die schlimmstenfalls
bis zum Herzinfarkt führen kann.
Auch die sogenannten Tanine, also Gerbstoffe, die während des
Ausbaus im Barrique-Fass vom Holz in den Wein übergehen, haben
einen gesundheitsfördernden Effekt: Sie wirken keimtötend
und schützen auf diese Weise vor Viren und Bakterien.
Doch die kleinen Power-Trauben haben weit mehr zu bieten als ihren gegorenen Saft. Ein ganzer medizinisch-kosmetischer Behandlungsansatz hat sich mittlerweile auf der gesundheitsfördernden Wirkung der Weintraube gegründet: Anfang der 90er Jahre in der Weinnation Frankreich entstanden, findet sie auch in Deutschland immer mehr Anhänger - die Vino-Therapie.
Besonders die Traubenkerne, die lange Zeit wenig
Beachtung fanden, bilden dabei die Basis vieler Beautyprodukte und
Wellness-Anwendungen. Aus 50 Kilogramm der kleinen Kerne lässt
sich gerade ein Liter Öl herstellen; und doch lohnt sich der
Aufwand, denn das im kalt gepressten Öl enthaltene Polyphenol
Procyanidin ist ein hochwirksamer Radikalfänger, der die Hautzellen
schützt und den Alterungsprozess somit verzögert.
Auch die ebenfalls im Traubenkernöl enthaltenen ungesättigten
Fettsäuren sind für Kosmetik- und Wellnessanwendungen
von großer Bedeutung. Sie spenden viel wertvolle Feuchtigkeit
und geben der Haut so ihre natürliche Elastizität zurück.
Das hochwertige Traubenkernöl ist in Cremes, Lotionen und Badezusätzen
enthalten und kommt im Rahmen der Vino-Therapie in entspannenden
Traubenkernpackungen, Traubenkernölmassagen und Traubenkernpeelings
zum Einsatz.
Auch zum Kochen eigenen sich Traubenkernöl und Traubenkernmehl ganz hervorragend: Nudeln aus Traubenkernmehl mit Traubenkernpesto, dazu ein kühles Glas Wein oder Traubensaft und nicht zuletzt das frische Obst selbst - Trauben stecken voller Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.
Ob als saftige Frucht oder als reifer Wein: Innerlich und äußerlich angewendet stärkt die Kraft der Traube nicht nur den Kreislauf und das Immunsystem. - Sie fördert auch den Stoffwechsel und die Durchblutung, sorgt für frische, elastische Haut und schmeckt ganz einfach köstlich!
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