Was ist eigentlich eine Kur?
Eine Kur ist ein längerer Aufenthalt in einem Kurort, bei dem
zahlreiche, im medizinischen Sinne heilsame Verfahren angewendet
werden. Durch den wiederholten Einsatz überwiegend natürlicher
Heilmittel und Heilmethoden wird versucht, den Organismus positiv
zu beeinflussen. Zur Unterstützung der gewünschten Wirkungen
wird die Durchführung einer Kur in einem anderen als dem Heimatort
und in anderen klimatischen Verhältnissen empfohlen.
Bei den Kurmethoden werden in erster Linie allgemeine und spezielle unterschieden. Zu den allgemeinen Methoden zählen z.B. die Harmonisierung des Tagesrhythmus, eine gesunde Ernährung, Bewegung und Ruhe, die Muße als Voraussetzung innerer Lebensordnung, das Ausschalten schädlicher Klimafaktoren sowie die Meidung oder Einschränkung von gesundheitsgefährdenden Genussmit-teln. Spezielle Methoden sind z.B. Balneotherapien (Bäder- und Trinkkuren), Klima- und physikalische Therapien, Therapien nach Kneipp, Priessnitz und Felke oder Diätbehandlungen.
Mit Kuren können unterschiedliche medizinische Absichten verfolgt werden. So werden vorbeugende Kuren, therapierende Kuren oder Rehabilitationskuren unterschieden.
Eine vorbeugende Kur wird zur Verhütung von Krankheiten bzw. zur Vermeidung einer Pflegebedürftigkeit durchgeführt. Im Gegensatz zu diesen vorbeugenden Kurmaßnahmen wird bei therapeutischen Kuren versucht, eine bereits geschwächte Gesundheit zu kurieren, um den Ausbruch einer Krankheit zu verhindern bzw. eine Verschlimmerung bestehender Krankheiten zu vermeiden. In diesem Zusammenhang wird versucht, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren, um eine möglichst vollständige Genesung zu ermöglichen. Bei Rehabilitationsmaßnahmen hingegen steht die Wiedereingliederung des Patienten in die Gesellschaft oder in das Arbeitsleben im Mittelpunkt des Interesses. Sie werden häufig bei Behinderungen, nach operativen Eingriffen oder nach Unfällen angewendet.
Eine Klassifizierung der verschiedenen Kuren lässt sich neben
der beabsichtigten medizinischen Wirkung (vorbeugend, therapierend,
rehabilitierend) auch hinsichtlich des Ablaufes vornehmen. So können
Kuren in zwei wesentliche Formen unterschieden werden. Dabei handelt
es sich zum einen um die ambulante Kur und zum anderen um
den stationären Kuraufenthalt.
Eine Differenzierung zwischen diesen beiden Formen wird anhand der
Unterbringung der Kurgäste vorgenommen. Bei der stationären
Kur werden die Gäste ausschließlich in einer Kurklinik
oder einer anderen Kureinrichtung betreut. Sie sind dort untergebracht,
werden dort verpflegt und auch die kurmedizinischen Anwendungen
werden in dieser Einrichtung durchgeführt. Bei einer ambulanten
Kur hingegen sind die Gäste außerhalb der Kureinrichtung
untergebracht und verpflegt. Lediglich die Kuranwendungen werden
bei einer ambulanten Kur in einer hierfür ausgestatteten Kureinrichtung
durchgeführt.
Eine weitere Einteilung der angebotenen Kuren lässt sich hinsichtlich
der Finanzierung vornehmen. Eine Erläuterung der Unterteilung
in Privatkur und Kassenkur kann dem Artikel Wege
zur Kur entnommen werden.
Obwohl es zahlreiche unterschiedliche Kuren gibt, lassen sie sich
hinsichtlich der genannten Merkmale differenzieren.
Darüber hinaus kursieren in der öffentlichen Diskussion
spezielle Kurmodelle, die näher erläutert werden sollen:
Mutter-Kind-Kur - Eine Mutter-Kind-Kur ist eine Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahme
in erster Linie für Mütter (Vater-Kind-Kuren sind jedoch
auch möglich), die durch die tägliche Beanspruchung in
der Familie einer großen körperlichen und seelischen
Belastung ausgesetzt sind.
Offene Badekur - Der Begriff "Offene Badekur" ist heute
im offiziellen Sprachgebrauch durch die Bezeichnung "ambulante
Vorsorgeleistung" ersetzt worden (siehe SGB V §23 Absatz
2).
Kompaktkur - Eine Kompaktkur umfaßt herkömmliche Kuranwendungen
und wird darüber hinaus um ein umfangreiches Beratungs- und
Schulungsangebot ergänzt. Diese Kuren werden in der Regel in
Patientengruppen durchgeführt.
Obwohl eine Kur in erster Linie dazu dient, sich zu entspannen und seine alte Leistungsfähigkeit wieder herzustellen, wird beispielsweise ein Wellnessurlaub, der ja das selbe Ziel verfolgt nicht durch die Krankenkasse bezuschußt. Eine Ausnahme bilden hierbei Anwendungen mit gesundheitsfördernden Zielstellungen, die von den Kassen anerkannt sind. In der regel kann jedoch davon ausgegangen werden, dass Wellnessreisen nicht gesondert gefördert werden.
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Stand der Informationen: Mai 2007
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