Für den frühen Menschen war Stress überlebensnotwendig. - Und auch der moderne Mensch benötigt noch immer ein gewisses Maß an positivem Stress, um den Anforderungen des täglichen Lebens gerecht werden zu können. Allerdings kann Stress auch zum Negativfaktor werden. Dann nämlich, wenn er nicht mehr antreibt, sondern krank macht. Der Negativ-Stress, der auch Disstress genannt wird, löst körperlich-seelische Reaktionen aus, die in drei unterschiedliche Phasen eingeteilt werden:
Erste körperliche Anzeichen dieses Prozesses sind Konzentrationstörungen, Nervosität und Angstgefühle. Einschlafprobleme, eine schmerzhaft verspannte Muskulatur und Verdauungsstörungen kommen hinzu und verschlechtern das Allgemeinbefinden zusätzlich. Am Ende eines solchen Verlaufes stehen nicht selten psychosomatische Erkrankungen, Depressionen oder gar der seelische "Burn-Out".
Schon bei den ersten Anzeichen einer stressbedingten Überlastung gilt es daher, mit geeigneten Mitteln einzugreifen und das körperlich-seelische Gleichgewicht wieder herzustellen. Noch besser ist es jedoch, man lässt es erst gar nicht dazu kommen.
Körper und Seele bilden eine Einheit. Beide wirken aufeinander. Oft jedoch führt dauerhafter Leistungsdruck zu einer negativen Denkweise, die kaum noch Platz für positives Erleben lässt.
Basis einer jeden Anti-Stress-Kur ist daher
zunächst die Analyse der eigenen Lebenssituation und der eigenen
Lebenseinstellung. Wo beginnt Überlastung? Wo mutet sich der
Einzelne mehr zu, als er eigentlich zu leisten vermag? Befreit von
Alltagszwängen und beruflichen Verpflichtungen lernen die Kurteilnehmer,
bewusst auf körperliche Signale zu hören und die eigenen
Bedürfnisse zu erkennen.
In Gruppenarbeit oder in Einzelgesprächen werden individuelle
Strategien erarbeitet, die dem Teilnehmer helfen, nach dem Aufenthalt
die persönlichen Grenzen besser einschätzen zu können,
um langfristige Überforderung zu vermeiden.
Weiterer Grundbaustein einer jeden Stressprävention
ist der gezielte Einsatz von Entspannungsmethoden. Einmal erlernt
leisten diese auch nach dem Kuraufenthalt wertvolle Dienste bei
der Stressbewältigung im täglichen Leben.
Die bekanntesten und erfolgreichsten Entspannungsmethoden, die bei
Kuren zur Stressprävention vermittelt werden, sind die Progressive
Muskelentspannung nach Jacobson und das Autogene
Training. Beide sind leicht zu erlernen und ohne Hilfsmittel
auch nach dem Kuraufenthalt einfach zu Hause durchführbar.
Regelmäßig angewendet helfen sie, belastende Gedanken
loszulassen und positive Denkmuster aufzubauen.
Entspannt sich der Körper, kommt auch der
Geist zur Ruhe. Als therapeutische Maßnahmen einer Kur
zur Stressprävention kommen daher zusätzlich oft sanfte
Naturheilverfahren zum Einsatz.
Fußreflexzonenmassage, Akupunktur, Yoga, ayurvedische
Ernährung und Massagen bringen Körper und Seele ins
Gleichgewicht. Anwendungen wie die Farblichttherapie, Wärme-
und Kräuterbehandlung sowie Bindegewebsmassagen lösen
Muskelverspannungen und steigern das Wohlbefinden. Auch solche Anwendungen
sollten nach einem Kuraufenthalt regelmäßig zur persönlichen
Erholung eingesetzt werden.
Stress lässt sich in unserem Leben nicht vermeiden.
Allerdings kann man lernen, mit ihm zu leben. Ein vernünftiger
Umgang mit den eigenen Ressourcen und ein regelmäßig
betriebenes, persönliches Entspannungsprogramm sorgen für
ein ausgeglichenes Verhältnis von Anspannung und Entspannung.
Im Hinterkopf sollte man dennoch stets daran denken: Stress
kann krank machen.
Die Kur zur Stressprävention soll den Teilnehmer darum nicht
nur zum kurzfristigen Nachdenken über die eigene Lebenssituation
anregen, sie zeigt auch praktische Lösungswege zum Erlangen
einer dauerhaft positiven Lebenseinstellung.
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