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Lungenerkrankungen und Ernährung *

Fehlernährungen wie insbesondere starkes Unter- sowie Übergewicht (Adipositas) wirken sich stark auf die Lungenfunktion und Atmung aus.
Der Begriff der COPD (chronic obstuctive pulmonary disease) umfasst verschiedene Krankheitsentitäten der Atmung wie die chronische Bronchitis, das Lungenemphysem und auch die Kombination von Beidem. Asthma wird definitionsgemäß als eigenständiges Krankheitsbild gesehen und gehört nicht zur Gruppe der COPD.

Um den Mechanismus der Grunderkrankung zu verstehen, sollte man eine chronisch obstruktive Erkrankung der Lunge als Erkrankung des Körpersystems ansehen und nicht als isolierte Lungenproblematik. Die Symptome einer COPD treten in der Bevölkerung heutzutage vermehrt auf, wobei sie kausal in einer Mehrzahl der Fälle mit Rauchen assoziiert sind: Es kommt zu Problemen bei der Atmung im Sinne von Atemnot und einer erschwerten Atemarbeit bei Belastungen wie zum Beispiel Treppensteigen, Husten mit regelmäßigem Auswurf (meist klar und schleimig) und einer verminderten körperlichen Leistungsfähigkeit. Bis zu 10% der Bevölkerung in westlichen Industrieländern sind statistischen Untersuchungen zufolge von einer COPD betroffen, damit handelt es sich um die häufigste Lungenerkrankung. Sie tritt bei Männern circa 3 mal häufiger auf.
In späten Stadien der Erkrankung zeigen sich auch strukturelle Veränderungen des Herzens mit Verdickungen der Herzwand, welche sich aus der unzureichenden Versorgung mit Sauerstoff ergeben. Der Körper versucht den Mangel an Sauer- und Nährstoff dadurch auszugleichen, dass er vermehrte Herzarbeit leistet, dies führt allerdings langfristig zu einer relevanten Herzschwäche und einem deutlich reduzierten Allgemeinzustand.

Interessant ist es auf Grundlage dieser Überlegungen zu untersuchen, wie sich die Ernährungssituation auf mögliche obstruktive Lungenerkrankungen auswirkt. Besonders gefürchtet ist unter Medizinern die akute Verschlimmerung der Beschwerden gerade im Herbst und Winter. So kommt es unter Umständen innerhalb kurzer Zeit aufgrund der Insuffizienz der Atem- und Herztätigkeit zu einer systemischen Instabilität und auch einer vermehrten Anfälligkeit im Hinblick auf Infektionen. Besonderes Augenmerk ist dabei auf die schwere Komplikation der Entwicklung einer Lungenentzündung zu legen, da diese bei älteren und geschwächten Personen ein erhebliches Risiko darstellt.
Der Ernährungszustand stellt einen wesentlichen prognostischen Faktor im Hinblick auf das Überleben schwerwiegender Komplikationen dar.

Die COPD tritt oft mit Begleiterkrankungen auf wie zum Beispiel einem schlechten Ernährungszustand und einer reduzierten Muskelmasse¹. Bei Patienten mit einem Lungenemphysem, einer Erkrankung bei der es zu einer Überblähung der Lunge kommt und infolge dessen zu Wandzerstörungen, besteht auffallend häufig ein Untergewicht, während Patienten mit einer chronischen Bronchitis eher übergewichtig sind. Sowohl Übergewicht als auch Untergewicht resultieren in einer verminderten körperlichen Belastbarkeit. Beim Untergewicht, im Extremfall spricht man von einer Kachexie, ergibt sich eine direkte Einschränkung und beim Übergewicht (Adipositas) entsteht die Leistungsminderung durch eine erschwerte Atemarbeit, die nötig wird um den Organismus adäquat mit Nährstoffen zu versorgen.

Die Einschätzung des Ernährungszustandes stellt eine Herausforderung an behandelnde Ärzte dar, denn gerade ein latentes Untergewicht wird häufig durch ein normalgewichtiges Erscheinungsbild übersehen. Dies ist damit zu erklären, dass ältere Menschen oft leicht konsumierbare Kalorien in Form von Weißbrot, Marmelade oder Pudding zu sich nehmen und ihren Energiebedarf nur kurzfristig abdecken. Unspezifische Symptome wie Appetitlosigkeit, Schwäche, Gewichtsverlust oder schwindende Muskelkraft werden zu spät als Zeichen einer Mangelernährung wahrgenommen.
Zur Einschätzung eignet sich daher, dies haben neuere klinische Studien nachgewiesen², die Bestimmung der Körperzusammensetzung mit Hilfe der bioelektrischen Impedanz Analyse (BIA). Daraus ergeben sich detaillierte Informationen zum jeweiligen Ernährungs- und Trainingszustand des Patienten.

Mangelernährung resultiert meist aus einer Verkettung mehrerer Faktoren und Bedingungen in deren Folge ein Teufelskreis entsteht, der von den Betroffenen nur sehr schwer durchbrochen werden kann. Faktoren, die zu einer Mangelernährung führen können zum Beispiel sein: infektbedingte Inappetenz mit vermindertem Geschmacksempfinden, Schluck oder Kauprobleme, schlechter Zahnstatus durch mangelhafte Zahnprothesen, Müdigkeit oder fehlende Motivation zur Essenszubereitung und zum Essen.

Aufgrund der oben beschriebenen Überlegungen wird deutlich, dass die Funktion der Lunge stark durch die Ernährungssituation beeinflussbar ist. Ein ideales Gewicht und eine ausgewogene Ernährung mit Mischkost, also reichlich Vollkornprodukte, Obst und Gemüse wirken sich prognostisch positiv auch auf chronische Lungenproblematiken, wie zum Beispiel eine COPD, aus. Eventuell bestehende Symptome lassen sich zwar unter Umständen nicht verhindern, allerdings bietet sich durchaus Potential durch Ernährungstraining und Ernährungsberatung positiv Einfluss zu nehmen.
Wichtig ist es, die individuellen Geschmacksvorliegen der Patienten unbedingt in die Ernährungsempfehlungen mit aufzunehmen und eine Beratung in diesem Sinne anzupassen. Bei schweren Krankheitsverläufen sollte frühzeitig über eine Zusatznahrung nachgedacht werden, um zu verhindern, dass Körpergewicht und Muskelmasse einen kritisch niedrigen Wert unterschreiten. Verbesserungen der Griffstärke, der Gehstrecke und der allgemeinen Belastbarkeit konnten in Studien³ bei der Anwendung von (hochkalorischer) Zusatznahrung nachgewiesen werden.

Quellen:
¹ Odencrants S EM, Grobe SJ (2007): Living with chronic obstructive pulmonary disease (COPD). Scand J Caring Sci 21(1):56-63
² Müller U JS, Frickmann H, Bargon J (2006): Assessment of body composition of patients with COPD. Eur J Med Res 11(4); 146-151
³ Creutzberg et al (2003): Efficacy of nutritional supplementation therapy in depleted patients with obstructive pulmonary disease. Nutrition 19(2); 120-127

Autor: Sascha Grzella



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* Für Informationen auf dieser Seite wird keine Gewähr übernommen. Ebenso stellen sie keine medizinische Beratung dar und ersätzen nicht den Gang zu einem Arzt.

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