Ihre Vorteile bei einer Buchung auf Kur-und-Gesundheitsurlaub.de

04508 - 266 0867

Telefonische Beratung und Buchung
Mo - Fr 8.30 - 17.00 Uhr

A · B · C · D · E · F · G · H · I · J · K · L · M · N · O · P · Q · R · S · T · U · V · W · X Y Z
 

Fettstoffwechselstörung

Wenn man von Fettstoffwechselstörungen oder auch Dyslipoproteinämien spricht, handelt es sich meist um Erhöhungen des Cholesterinspiegels und/oder der Triglyceride im Blut. Die Erhöhung der Blutfette wird auch als Hyperlipidämie bezeichnet.
Cholesterin ist u.a. ein wichtiger Bestandteil von Zellmembranen, die bei jeder menschlichen Zelle eine Barriere zwischen "innerhalb der Zelle" und "außerhalb der Zelle", also eine Außenhülle darstellen. Cholesterin lässt sich somit als wichtiges Strukturmolekül einer jeden Zelle bezeichnen. Darüber hinaus ist Cholesterin ein Grundbaustein für die sogenannten Steroidhormone wie z.B. das Cortisol und ein Ausgangsmolekül für die Synthese von Gallensäuren.
Triglyceride dienen dem Körper vor allem als Energieträger und werden bei Energieüberfluss in den Fettzellen (Adipozyten) für Hungerzeiten als Reserve gespeichert. Sowohl Cholesterin als auch Triglyceride können vom Körper auch selbständig hergestellt werden.


Ursachen und Entstehung der Fettstoffwechselstörung

Man unterteilt die Fettstoffwechselstörungen in eine primäre und eine sekundäre Form. Bei der primären Fettstoffwechselstörung handelt es sich um eine familiär gehäuft vorkommende Form, die genetisch angelegt ist, also vererbt wird. Eine vorbestehende Grunderkrankung kann nicht ausgemacht werden. Allerdings spielen Umweltfaktoren wie Fehlernährung und mangelnde körperliche Bewegung eine Rolle bei der Ausprägung der Erkrankung. Die sekundäre Form entsteht auf dem Boden bereits vorhandener Grunderkrankungen wie z.B. der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), dem Diabetes mellitus oder auch im Rahmen einer Alkoholkrankheit.

Zum Verständnis der Entstehung von Cholesterinerhöhungen (Hypercholesterinämie), muss man sich kurz dessen Transport im Körper verdeutlichen, was nachfolgendend vereinfacht dargestellt ist.
Da alle Lipide wasserunlöslich sind, brauchen sie in unserem Körper ein Transportmedium, um sich im wässrigen Milieu zu bewegen. Diese Aufgabe übernehmen Eiweißkörper (Proteine) oder Phospholipide, welche die Eigenschaft besitzen Lipide an sich binden zu können. So entstandene "Transportverbindungen" werden als Lipoproteine bezeichnet, von denen es verschiedene Klassen gibt, die sich sowohl in ihrer Zusammensetzung als auch ihren Transportwegen unterscheiden. Für das Krankheitsverständnis der Hypercholesterinämie sind das LDL (low-density-lipoprotein) und das HDL (high-density-lipoprotein) von entscheidender Bedeutung,
LDL befördert das Cholesterin von der Leber in die verschiedenen Gewebe des Körpers, wohingegen HDL das frei im Körper vorkommende Cholesterin "einsammelt" und zur Leber zurück transportiert. Da freies Cholesterin ein Ausgangspunkt für die Entstehung der Arteriosklerose ("Gefäßverkalkung") darstellt, ist nachvollziehbar, dass LDL auch als "schlechtes" Cholesterin bezeichnet werden kann, da es das Cholesterin durch die Gefäße transportiert, was bei Erhöhungen zur bereits erwähnten Arteriosklerose führen kann. Das HDL hingegen "entsorgt" überschüssiges Cholesterin und transportiert es zur Leber, was dieses Lipoprotein zu einem eher schützenden und nützlichen Vertreter macht. Aus diesem Grund wird HDL umgangssprachlich auch als gutes Cholesterin bezeichnet.
Somit ist eine Erhöhung des LDL Cholesterins in Verbindung mit einer Erniedrigung des HDL Cholesterins eine denkbar schlechte Kombination und führt langfristig zur Arteriosklerose mit sich anschließenden Folgeerkrankungen wie

Hinsichtlich der Triglyceridwerte führt eine krankhafte Erhöhung vorwiegend zu Schäden an der Bauchspeicheldrüse in Form von Entzündungen (Pankreatitis), oder zur Einlagerung von Fett in die Leber (Fettleber = steatosis hepatis). Sowohl bei der Erhöhung des Cholesterins, als auch der Triglyceride können Hautveränderungen, sogenannte Xanthome auftreten.


Diagnose einer Fettstoffwechselstörung

Zur Diagnose einer Fettstoffwechselstörung werden folgende- durch eine Blutentnahme zu bestimmende- Laborparameter herangezogen:

  1. das Gesamtcholesterin (ergibt sich aus der Summe des LDL und HDL Anteils)
  2. der LDL - Anteil
  3. der HDL - Anteil
  4. die Triglyceride

Wichtig ist, dass die Blutentnahme nüchtern, sprich ohne vorherige Nahrungsaufnahme erfolgt, da vor allem die Triglyceride kurz nach einer Mahlzeit erhöhte Werte aufweisen können, denen keine krankhafte Bedeutung beigemessen werden muss.

Diagnostiziert werden Fettstoffwechselstörungen bei folgenden Laborbefunden:

  • Gesamtcholesterin über 200mg/dl
  • Triglyceride über 180mg/dl
  • LDL - Anteil über 150mg/dl
  • HDL - Anteil unter 35mg/dl

Unterscheiden muss man die Befundkonstellationen. Es kann eine reine Hypercholesterinämie bzw. Hypertriglyceridämie vorliegen, bei der das Cholesterin oder die Triglyceridwerte einzeln erhöht sind. Bei kombinierten Hyperlipidämien sind das Cholesterin und die Triglyceride erhöht.


Therapie der Fettstoffwechselstörung

Hinsichtlich der Therapie werden grundlegend folgende Zielwerte angestrebt.

  • Gesamtcholesterin unter 200mg/dl
  • Triglyceride unter 200mg/dl
  • LDL - Anteil abhängig vom Risikoprofil
  • HDL - Anteil über 40mg/dl (Männer); über 50mg/dl (Frauen)

Die Zielwerte für die Triglyceride und den LDL - Anteil variieren allerdings in Abhängigkeit des individuellen Arteriosklerose-Risikos. Das bedeutet, dass der Triglycerid- Zielwert beispielsweise bei vorbestehendem Diabetes mellitus 150mg/dl nicht überschreiten sollte. Ebenso sollte LDL - Wert bei hohem Risiko wie z.B. einer vorbestehenden koronaren Herzkrankheit nicht über 100mg/dl liegen. Die Therapieziele sind also grundsätzlich individuell von den Vorerkrankungen und Risikofaktoren wie z.B. dem Rauchen oder Übergewicht abhängig zu machen.

Die Therapie selbst stützt sich auf mehrere Bereiche. Bei der sekundären Fettstoffwechselstörung verfolgt man das Ziel, die für die erhöhten Blutfettwerte verantwortliche Grunderkrankung zu beseitigen. So behandelt man z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion, achtet auf eine gute Einstellung des Blutzuckers und therapiert möglichst eine bestehende Alkoholkrankheit.
Bei der primären Fettstoffwechselstörung, die keine eindeutige Grunderkrankung aufweist, wird versucht Ernährungsgewohnheiten und den Lebensstil positiv zu verändern. So sollte man Übergewicht verringern, was beispielsweise durch Steigerung der körperlichen Aktivität und durch Anpassung der Ernährung möglich ist. Ebenso sollte der Verzehr von Alkohol und das Rauchen möglichst eingeschränkt werden. Hinsichtlich der Ernährung ist eine Fettreduktion wichtig. Der Anteil von Fett, gemessen an den Gesamtkalorien, sollte 25% nicht überschreiten. Ebenso ist es hilfreich, den Verzehr tierischer Fette zu verringern und eher auf pflanzliche Fette zurückzugreifen. Mehrere Portionen Obst am Tag sowie der Verzehr von Seefisch 2 bis 3 mal pro Woche ist ebenso zu empfehlen, wie die Steigerung der Ballaststoffzufuhr z.B. durch Vollkornprodukte. Darüber hinaus ist es förderlich, mehrere kleine Mahlzeiten am Tag (bspw. 5) zu sich zu nehmen. Eine individuelle Strategie sollte allerdings immer mit dem Arzt zusammen erarbeitet werden, um möglichst effektive Ergebnisse durch diese Maßnahmen erzielen zu können.

Wichtig ist, dass die Maßnahmen, die für die primäre Form der Fettstoffwechselstörung gelten, gleichermaßen für die sekundäre Stoffwechselstörung unterstützend Anwendung finden und einen überaus positiven Effekt auf den Verlauf beider Erkrankungsformen haben.
Medikamentös stehen mehrere Wirkstoffgruppen zu Verfügung, die grundsätzlich in Abhängigkeit der Befundkonstellation zum Einsatz kommen.


Prognose und Prävention

Im Zusammenspiel mit den oben erwähnten Allgemeinmaßnahmen ist die Erkrankung prinzipiell gut in den Griff zu bekommen, was im Hinblick auf drohende Folgeerkrankungen auch essentiell ist. Im Hinblick auf die Prävention, sprich der Vorbeugung einer Fettstoffwechselstörung wird eine Screening-Untersuchung ab dem 35. Lebensjahr empfohlen. Hierbei wird primär das Gesamtcholesterin im Blut bestimmt. Liegt dieses unter dem Grenzwert von 200mg/dl, wird die Untersuchung in 5 jährigem Abstand wiederholt. Wird der Grenzwert überschritten, bestimmt man den gesamten Lipidstatus, also die oben genannten diagnoserelevanten Werte, um eine genaue Diagnose zu erhalten und gegebenenfalls frühzeitig gegensteuern zu können.

Verfasst von cand. med. Daniel Adiek (Bochum)


Diese Informationen stelle keine ärztliche Beratung dar und dürfen auf keinen Fall als Ersatz für eine ärztliche Beratung angesehen werden. Aufgrund der oben angegebenen Informationen dürfen auf keinen Fall eigenständig Diagnosen erstellt werden.

Gliederung der Rubrik Wissenswertes

Zu folgenden Themen können Sie weiterführende Informationen finden:

Beliebte Reiseziele

Ihren Gesundheitsurlaub buchen zahlreiche Gäste in folgenden Regionen:

Beliebte Reisethemen nach Region

Folgende Gesundheitsreisen werden besonders gern gebucht:

Impressum / AGB's / Datenschutz / Versicherung / Wir / Web / Blog / Wissenswertes / Kurkliniken
Copyright: Sana Vita GbR